Die folgenden beiden Texte von der hinteren Buchdeckelseite (kürzerer Text) bzw. der Klappentext (“Manifest: Regeneration ist möglich“) des Buches von 2017 sagen im Grunde alles aus, was zum ins Handeln Kommen erforderlich ist.
Aus [1]:
Was einfach klingt, ist es auch - allerdings nur mit Methoden, die mit der Natur arbeiten statt gegen sie:
Gärtnern mit Terra Preta, Ackern ohne Pflug, ständige Bodenbedeckung und intensive Gründüngung – all dies reichert den Boden mit wertvollem Humus an und ermöglicht damit gesunde Lebensmittel. Global gesehen ist die “Humusrevolution“ deshalb der wichtigste Hoffnungsträger für weltweite Ernährungssouveränität - sowie für den Kampf gegen Klimaextreme, Armut und Migration.
Aus [1]:
Manifest: Regeneration ist möglich
Der Stopp der Klimakrise und die Regeneration der planetarischen Ökosysteme binnen weniger Jahrzehnte ist möglich – einfacher und schneller. als die meisten annehmen. Das ist die Botschaft dieses Buches. Das Grundrezept:
- Ersatz der Agroindustrie durch regenerative Agrikultur,
- Ersatz der Fossilenergie durch regenerative Energien.
Die Natur hilft uns mit dem Wunder der Photosynthese, den Kohlenstoff aus dem ätmosphärischen Kohlendioxid dort hinzubringen, woher er stammt und nun dramatisch fehlt: in den Boden. Humusaufbau entzieht der Atmosphäre Treibhausgase, macht den Boden fruchtbar, sichert die Ernährung, erneuert das Grund- und Trinkwasser, sorgt für gesunde Pflanzen, Tiere, Menschen, regeneriert ganze Landschaften drängt Versteppung und Verwüstung zurück, schafft Millionen sinnvoller Arbeitsstellen. Eine Win-win-win-Lösung. Viele Beispielprojekte im In- und Ausland zeigen, wie es geht.
Eine rein biologische Ernährung der Weltbevölkerung ist möglich, und sie ist nötig, denn sie hilft bei der Heilung der Ökosysteme. Mehr noch: In einer Welt voller Gewaltkonflikte um Ressourcen und Millionen von Umweltflüchtlingen ist regenerative Agrikultur eın Schlüssel zum Frieden. Den Schlüssel zu kennen reicht allerdings nicht. Das Tor zur Regeneration der Erde wird von Agrokonzernen, Großgrundbesitzern und Wirtschaftslobbyisten blockiert. Wichtiger als CO2-Handel wäre eine Landreform zugunsten von kleinbäuerlichen Höfen, die agrarökologisch produzieren und eine Streichung aller direkten und indirekten Subventionen für umweltzerstörende Produktion von Lebensmitteln und ihren Export, Wir brauchen wahre Preise, die den ökosozialen Schaden oder Nutzen eines Produkts ausweisen.
Die global mit Konzernen wie Monsanto & Co. verflochtene Agroindustrie gefährdet das Überleben der Menschheit genauso wie die Energiekonzerne. Sie muss zurückgedrängt werden zugunsten von gemeinnützigen Stiftungen und Organisationen, die in die vernachlässigte agrarökologische Forschung investieren und die Kleinbauern und vor allem Kleinbäuerinnen weltweit unterstützen.
- Permakultur,
- Biointensivkulturen,
- pfluglose Bodenbearbeitung,
- Terra Preta,
- holistisches Weidemanagement,
- Agroforstsysteme und
- weitere Praktiken
weisen den Weg. Eine Region, die so wirtschaftet, kann Flächen an die Wildnis zurückgeben und gefährdeten Arten ein Refugium bieten. Denn das Artensterben gefährdet das Überleben der Menschheit inzwischen mehr als die Klimakrise.
Wir brauchen nur eine entschlossene Zivilgesellschaft, die sie durchsetzt, und Politiker, die nicht länger die Agroindustrie strukturell bevorzugen. Eine solche Agrarwende würde in Deutschland laut Umfragen von einer großen Bevölkerungsmehrheit unterstützt werden. Wir brauchen einen nationalen und internationalen Zusammenschluss von Kleinbauern-, Umwelt-, Klima- und Ernährungsbewegungen. Oder, um Ronnie Cummin als Mitbegründer des globalen Bündnisses “Regeneration International“ zu zitieren: “Es bedarf einer massiven Graswurzelarmee von Erd-Regenerierenden: drei Milliarden Kleinbauern und Dorfbewohnerinnen, Rancher, Hirten, Waldbewohnerinnen, Stadtgärtner und indigene Gemeinschaften – assistiert von mehreren Milliarden bewussten Konsumenten und urbanen Aktivistinnen.“
Quellen
- Scheub, Ute und Stefan Schwarzer (2017). Die Humusrevolution – Wie wir den Boden heilen, das Klima retten und die Ernährungswende schaffen. oekom