Der folgende Artikel aus dem Jahr 2016 vom Islam-Portal Österreich, betrieben vom Institut für Islamische Theologie und Religionspädagogik der Universität Innsbruck ist ein Versuch, Relevante zum Thema Umweltschutz und Islam darzustellen.

Wenn jemand aktuellere Informationen hat, bitte um Info an den Webadministrator.

https://www.islamportal.at/beitraege/artikel/vom-umgang-mit-der-schoepfung-islamische-aspekte-zu-umweltschutz-und-nachhaltigkeit

Interessante Zitate aus dem Artikel (Quellen im Artikel), :

  1. Die Menschen wurden von Allah als alāifa al-ard. eingesetzt, alı̄fa wird oft als Statthalter bzw. Nachfolger übersetzt, was problematisch ist, weil der Mensch nicht mit Gott zu vergleichen ist und nicht an Gottes Stelle treten kann. Jedoch wurde den Menschen die Erde anvertraut, sie tragen die Verantwortung, dieses anvertraute Gut (amāna) zu wahren und zu schützen und werden sich am Jüngsten Tag dafür auch rechtfertigen müssen. Nicht “sich die Erde untertan machen“ lautet die Devise im Islam, sondern in bester Weise Nutzen aus ihr zu ziehen und Gott dafür dankbar zu sein, was den Menschen zur Demut anstatt zur Überheblichkeit aufruft.1
  2. Es gilt nun in unserer Zeit, MuslimInnen spirituell begründet zum verantwortungsvollen Umgang mit der Schöpfung und aktivem Engagement gegen Umweltzerstörung anzuregen. Dieses Ziel wurde auch in der Schlusserklärung der 3. Konferenz europäischer Imame und SeelsorgerInnen 2010 in Wien eindeutig formuliert. Für die Umsetzung dieses Ziels werden u. a. die Verantwortung der Imame und islamischen Einrichtungen sowie die Wichtigkeit der Thematisierung im Religionsunterricht und in der islamischen Bildungsarbeit unterstrichen. Aktionstage (autofreie Tage, Umwelttage in den Moscheen) sowie die Vernetzung mit NGOs im Umweltschutzbereich werden angeregt.
  3. Dass sich die Imamekonferenz mit dem Thema Umweltschutz beschäftigt hat, ist lobenswert, allerdings sind in Österreich noch kaum diesbezüglich begonnene Aktivitäten zu spüren. In Großbritannien beispielsweise ist das anders. Schon vor 25 Jahren hat Fazlun Khalid die Umweltorganisation IFEES gegründet.
    IFEES organisiert unterschiedliche Projekte weltweit und hat u. a. einen muslimischen Leitfaden zum Klimaschutz herausgegeben.
  4. Am 22. April 2016 wurde in New York das Paris-Abkommen zum Klimaschutz unterzeichnet. Eine kleine Delegation von religiösen Vertretern übergab dort dem Präsidenten der Generalversammlung der Vereinten Nationen die Islamische Deklaration zum Klimawandel. Islamische Wissenschaftler aus 20 Ländern haben diese im Rahmen des Internationalen Islamischen Klimawandelsymposiums22 im August 2015 in Istanbul verabschiedet.

Buch

  1. Ursula Kowanda-Yassin (2018). Öko-Dschihad Der grüne Islam – Beginn einer globalen Umweltbewegung. Residenz. isbn: 9783701734214

Links

  1. IFEES: https://www.ifees.org.uk/
  2. Islamisches Manifest zum globalen Klimawandel: https://www.ifees.org.uk/wp-content/uploads/2020/01/iccd-german-full.pdf. Darin übrigens auch ein Aufruf an “insbesondere die wohlhabenden Nationen und Ölförderstaaten“.